Was ist Missbrauch? Welche Arten gibt es?
- Körperliche Misshandlung
- Sexueller Missbrauch
- Seelische Misshandlung
- Vernachlässigung
- Münchhausen–by–proxy–Syndrom
Definition sexueller Missbrauch:
Unter sexuellen Kindesmissbrauch versteht man sexuelle Handlungen mit Körperkontakts, das Vorzeigen von pornographischen Material, bzw. das Herstellen von pornographischen Fotos, Filmen etc. sowie den Exhibitionismus durch wesentlich ältere Jugendliche oder erwachsene Personen gegen den Willen des Kindes.Kinder können sexuellen Handlungen nicht verantwortlich zustimmen, da sie aufgrund ihrer Unerfahrenheit und ihrer emotionalen Unreife nicht wissen was Sex bedeutet.
Bei Kindesmissbrauch entsteht ein Beziehungs– und Machtgefälle, das heißt der Täter nutzt seine Macht und/oder Autorität aus um das Opfer zu drängen und einzuschüchtern. Die Opfer vertrauen den Tätern und diesen Umstand nutzen die Täter aus.
Mit Drohungen wie
- „Wenn du das sagst hat dich deine Mama nicht mehr lieb.“
- „Wenn du das verrätst kommst du ins Heim weil deine Mama dich nicht mehr will.“
machen sie sich ihre Opfer gefügig und erreichen so auch dass ihre Opfer nichts von dem Missbrauch erzählen.
Wer sind die Täter? Welche Verhaltensweisen zeigen sie?
97% der Täter sind Männer - jedes Alter und jeder Gesellschaftsschicht. Frauen sind selten Täterinnen sondern meist Mittäterinnen.Es gibt keine äußeren Merkmale, die Missbrauchstäter von anderen Männern unterscheiden.
Missbrauchstäter sind:
- unauffällig
- normal
- durchschnittlich
Sie sind keine Monster, Sonderlinge oder Psychopathen wie es in den Medien oft dargestellt wird.
Der Großteil der Täter sind im sozialen Umfeld des Opfers zu finden:
- Familienmitglieder (Vater, Onkel, Cousin)
- Freunde der Familie
- unmittelbares Umfeld des Kindes (Fußballtrainer, Jungscharleiter etc.)
Wenn ein Missbrauch stattgefunden hat, bleibt es meist nicht bei einem Übergriff.
Es gilt auch zu unterscheiden ob es sich um einen pädophilen Täter oder einen Ersatzobjekttäter handelt. Phädophile sind laut WHO als psychisch krank einzustufen (ICD-10). Dies ist ihre sexuelle Orientierung und sie sind nicht im Stande sich einen Erwachsenen als Sexualpartner zu suchen. Die Ersatzobjekttäter sind nicht psychisch krank. Ihre primäre sexuelle Präferenz ist auf Erwachsene gerichtet. Aufgrund der leichten Verfügbarkeit von Kindern greifen sie zur sexuellen Befriedigung auf Kinder zurück Sie haben meist eine Frau, oft sogar eigene Kinder.
Wer sind die Opfer? Wie können Eltern etwas bemerken?
Mädchen sind öfter Opfer als Buben - und jedes Alter ist betroffen.Aufgrund der Einschüchterung der Opfer durch die Täter, werden nicht alle Missbrauchtaten zur Anzeige gebracht, dies bedeutet dass die Dunkelziffer enorm hoch ist.
Was können SIE tun?
Bringen Sie Ihrem Kind intelligenten Ungehorsam bei, das heißt Ihr Kind soll nicht folgen wenn Menschen von ihm etwas verlangen oder es dazu bringen wollen mitzugehen.Bestärken sie ihr Kind „NEIN!“ zu sagen.
Sagen Sie Ihrem Kind immer wieder, dass nichts dazu führen kann, dass Sie es weniger lieben und es immer und über alles mit Ihnen reden kann.
Beobachten Sie Ihr Kind! Wenn Ihnen etwas auffällt versuchen Sie dem nachzugehen.
Sexueller Kindesmissbrauch ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema. Alle wissen, dass es geschieht aber nur wenige wollen es wahrhaben. Die Gesellschaft darf die Augen vor diesem Thema nicht mehr verschließen. Ja, was bei Kindesmissbrauch passiert, ist abscheulich und man möchte diese Dinge nicht wissen. Aber nur wenn man sich im Klaren ist, was dabei geschieht kann man anfangen sein Kind zu schützen.
Ich möchte Ihnen helfen Ihre Augen zu öffnen, damit Sie Ihre Kinder bestmöglich schützen können.
Gehen Sie nicht misstrauisch durchs Leben aber seien Sie skeptisch! Beobachten Sie, hinterfragen Sie, erkennen Sie, reagieren Sie!